Fotografie

Ich bin Hobbyfotograf, kein guter, mit angelegten Ohren den Berg 'runter gerade mittelmäßig.

Wenn Du, lieber Leser, auf diesen Seiten die eine oder andere ansprechende Fotografie findest, halte obiges Statement bitte nicht für Koketterie. Ich drücke seit meinem dreizehnten Lebensjahr auf den Auslöser, seit also nunmehr vierzig Jahren, und selbstredend kommt da mal das eine oder andere gute Bild bei zustande. Entscheidend ist aber etwas anderes: meine Bilder sind in einem viel höheren Maße, als mir das gefallen kann, Zufallsprodukte, will sagen, die Bilder sind nicht vollständig kontrolliert und immer etwas anders, als ich sie geplant habe, wobei es mit der Planung nicht selten auch beschämend wenig weit her ist. Ein guter Fotograf hat einen viel höheren und gezielteren Grad an Kontrolle über seine Ergebnisse.

Meine Fotobibel ist und bleibt seit vierzig Jahren Andreas Feininger, Die Hohe Schule der Fotografie, Wilhelm Heyne Verlag, München, Taschenbuchausgabe, 12. Auflage 1992, ISBN 3-453-41219-2, auf diesen Seiten einfach [Feininger] genannt. Obwohl im Kern in den 1950er Jahren geschrieben, wird es auch heute noch als Taschenbuch immer wieder neu aufgelegt. Auf den ersten 88 Seiten vor dem Bildteil steht in bewundernswerter Klarheit und Einfachheit das gesamte fotografische Basiswissen, das ein ambitionierter Amateurfotograf braucht. Der Inhalt ist trotz des Alters aktuell, weil Technik nur in dem Maße einbezogen wird, das für fotografische Fragestellungen unumgänglich ist; lediglich das wenige zum Filmmaterial Gesagte muß man sinngemäß auf den digitalen Bildsensor übertragen. Ich erwähne dieses Buch an dieser Stelle, weil der Autor didaktisch von sich steigernden Graden der fotografischen Kontrolle ausgeht, eine unüblicher, aber sehr einleuchtender Ansatz. Trotzdem ich dieses Buch seit vierzig Jahren kenne - mein Schwager besitzt noch heute eine gebunden Ausgabe aus den Sechzigern -, erreiche ich keine befriedigende Kontrolle über meine Ergebnisse, von einigen ausgetretenen Pfaden einmal abgesehen. Genau deshalb weiß ich, daß ich kein guter Fotograf bin. (Und wenn ich es einmal vergesse, erinnert mich mein Freund Mila daran, wofür ich ihm danke.)

Deswegen bleibt meine Begeisterung doch uneingeschränkt legitim. Seit ich mir in den siebziger Jahren die Grundlagen der Fotografie selbst zunächst "trocken" aus dem Foto-Katalog von "Quelle" beibrachte, und insbesondere, seit ich meine "Revue 3" Kamera per Nachnahme erhielt - eine russische Meßsucherkamera aus dem Hause FED, wie ich sehr viel später erfuhr, die dann sehr schnell an "Zahnraderweichung" einging - bin ich wirklich und aufrichtig begeistert von Feinmechanik im Allgemeinen und von Fototechnik im Besonderen. (Ich habe übrigens, neben meinem Schwager, einen - einzigen - Freund, mit dem ich diese Begeisterung teile, was unsere viel zu seltenen Begegnungen für mich zu besonderen Ereignissen macht.) Begeisterung und Ingenieurstudium führten dann im Laufe der Zeit zu einem doch recht soliden technischen Wissen über Fotografie.

Auf diesen Seiten zeige ich einige meiner Fotos, die mir auch beim zweiten Hinsehen noch halbwegs gefallen, stelle die Kameras vor, die ich benutze, und mache auch den einen oder anderen etwas weiteren Exkurs in bestimmte photographische Themen.