Contax T2

22.07.2012 - Meine Contax T2

Contax T2

Die Contax T2 ist und bleibt mein Favorit, die finale und ultimative Kamera für die Insel, Nikon F801s hin, Fujifilm Finepix X100 her.

("Kamera für die Insel" ist übrigens in etwa wörtlich zu nehmen: trotz meiner handlichen Nikon F801s habe ich 1996 einmal einen dreiwöchigen Familienurlaub "mutwillig" nur mit dieser Kamera auf La Gomera, Kanaren, verbracht. Diese Entscheidung habe ich keine Sekunde bereut, mehr Kamera braucht man nicht.)

Die Contax T2 ist nicht wirklich ganz klein, und schon gar nicht leicht (massives Titangehäuse)! Hosentasche ist also nicht! Ich trage sie immer, wenn ich sie mitnehme, in der im Lieferumfang enthaltenen kleinen, passgenauen Wildledertasche, die am Gürtel befestigt werden kann. Die sehr lange, ebenfalls mitgelieferte "Handschlaufe" (wie man früher sagte) wird ebenfalls am Gürtel befestigt. Danach merke ich die Kamera nicht mehr, habe sie aber jederzeit mit einer Hand schußbereit, wobei die "Handschlaufe" lang genug ist, die Kamera zum Auge zu führen, und auch einige Bewegungen damit auszuführen. Und selbst wenn mir das gute Stück dann im Eifer des Gefechts aus der Hand gleiten sollte, unterbindet die am Gurtel befestigte Handschlaufe den Aufprall 30 Zentimeter vor dem harten Boden! Allein schon diese unspektakulär erscheinenden Fakten belegen ein bis zum bitteren Ende durchdachtes Bedienkonzept der Kamera, die beim Gehäuse selbst mit seinen photographischen Funktionen in gleicher Weise kompromißlos umgesetzt ist.

Das eigentlich Sensationelle - auf diesen Seiten findet man wirklich nicht viele Superlative! - an der Contax T2 ist nicht das hervorragende Carl Zeiss Sonnar T* 2,8/38 mm, nicht die präzise Verarbeitung, nicht der simple, aber effektive optische Sucher, und auch nicht das für die Ewigkeit gebaute Titangehäuse, sondern ihr - wie man heute sagt - Benutzerinterface. Es ist unfassbar, wie weit die Bedienelemente dieser Kamera simplifiziert wurden, ohne die entscheidenden Kreativparameter (manueller Fokus, Blendenvorwahl, manuelle Belichtungskorrektur) in irgend einer Weise zu behindern. So etwas würde ich gerne einmal bei einer hochwertigen Digitalkamera umgesetzt sehen. Meine diesbezüglichen Hoffnungen in die Fujifilm Finepix X100 wurden leider enttäuscht, wobei der Vergleich sicher etwas unfair ist. Was mir entscheidend erscheint, ist aber, daß die Contax T2 von ihren Machern - die Firma Kyochera, die Contax gekauft hatte, gibt es leider nicht mehr, wer weiß, was die Designer der T2 heute machen... - kompromißlos und bis zum Ende neu gedacht wurde, ohne auf Erwartungshaltungen und Konventionen zu schielen, was man von der X100 so leider nicht sagen kann.

Heute fehlt mir die Muße, aber ich werde das "Benutzerinterface" der Contax T2 an dieser Stelle sicher irgendwann einmal näher erläutern. Auf jeden Fall ein ernstgemeinter Ratschlag: wenn Du, lieber Leser, noch irgenwelche Aktien in Analogfotografie hast, und Dir eine gebrauchte T2 in gutem Zustand über den Weg läuft, dann KAUFE SIE!! Du wirst es nicht bereuen, und auf Contax spezialisierte Reparaturwerkstätten gibt es auch noch. Apropos: für meine Contax T2 gilt, ähnlich wie für meine Nikon F801s: vor 20 Jahren gekauft, nie etwas dran, keine Justierung nötig, arbeitet präzise und zuverlässig wie am ersten Tag! Ist so, ich kann's nicht ändern. Toi toi toi...